19:30 Uhr, Anfang Mai, ein Zug der HLB öffnet auf Knopfdruck immerhin schon die Türe, um Reisende eines verspäteten ICE aufzunehmen, für die sich nun eine zweistündige Verschiebung ergibt (eine dichtere Taktung gibt es im Entwicklungsland D nur auf ausgesuchten Strecken, aber niemals so spät in der Nacht). Da der Dieselmotor des Triebfahrzeugs noch nicht ökodynamisch vor sich hin lärmt und somit logischerweise die Klimaanlage nicht läuft (Bahnlogik: ohne Ölverbrennung keine Kälte), organisiert ein leitungserfahrener Fahrgast einen alle 5 Minuten wechselnden Türsteherdienst, damit durch die gezielte Behinderung der Lichtschranke die Wagontür am piependen Schließen gehindert wird und angenehme Außenluft (Anfang Mai!) in das subtropisch sonnentemperierte Transportbehältnis zieht.
Die lebensrettende Sofortmaßnahme wird gut 30 Minuten vor dem planmäßigen Abflug jäh beendet. Interessant ist die Begründung des Hessischen Landknipsers: dadurch, dass wir der Lichtschranke ein Beinchen stellen, gehe die Türautomatik kaputt.
Was wir tief erschrocken sofort in unseren Glaubenskanon aufnahmen. Gibt es doch bei der Bahn nichts, was nicht leichterhand kaputt gehen könnte.