Schilder, die laute Musik auf dem Kopfhörer verbieten, weil’s den Nachbarn stören könnte: kennt man. In vielen Zügen ist inzwischen auch jeglicher Speiseverzehr verboten – nicht etwa aus Angst um den Kunststoffbezug des Sitzes, sondern weil Essensgerüche irgendwem Unbehagen schaffen könnten.
Aber das ist natürlich alles Unfug. Nicht nur, weil Verbotsansammlungen die Atmosphäre vermiesen, sondern weil man im Zweifelsfall um die zwischenmenschliche Kommunikation nicht herumkommt beim Austarieren von individuellen Freiheitsvorstellungen. Und zur Not muss man dann auch mal, wie heute, dem schrumpeligen Gemüse, das über die Jahrzehnte eben nur gewelkt und nicht gereift ist, mit dem Arsch ins Gesicht springen, weil es (w) auch nach freundlicher Aufforderung anderer Mitreisender die Maniküre mit der Nagelfeile nicht beenden wollte, sondern – bildungsbürgerlich über den Brillenrand schauend – kund tat: “Ich bin bald fertig.”
War dann sofort fertig. Und für den Rest der Fahrt mit Schnappatmung beschäftigt. Das klingt auch nicht richtig sexy. Aber man kann eben nicht alles verbieten.