Visitenkarte

Als das Pärchen im französischen Film mit deutschen Untertiteln zum dritten Mal in der gleichen, vermutlich selben Stellung vögelt, klappt die Besitzerin eine Sitzreihe schräg vor mir ihren Laptop zu. Im Gegensatz zu ihr war ich noch nicht fertig. Oder wartet auch sie nur auf einen mehr Entfaltungsmöglichkeiten bietenden Ortswechsel, um den Film weiter zu schauen?
Dass ich den Film bis hierher geschaut habe, hat doch sie zu verantworten! Es war nicht mein Plan, ich wollte arbeiten. Bin ich ein Kollateralschaden, wie der Passant, der unfreiwillig zum Unfall-Zeugen wird, der mit seinem Trauma aber alleingelassen wird, weil er nicht als Beteiligter gilt?
Ich erhebe mich, um Richtung ICE-Bordrestaurant zu gehen – und sage im Vorbeigehen: „Auf revoir“

(Fred Steinhauer)

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